Wer erschafft die Welt, in der wir leben? Oder vielleicht besser formuliert: Wer sorgt dafür, dass die Welt so ist, wie wir sie augenblicklich sehen?
Zu dieser Frage gibt es verschiedene Theorien. Ist es Gott oder die Seele, oder sind es die sogenannte „Elite“, die Big-Player der Finanzwirtschaft und Informationstechnologie oder irgendwelche nicht-irdischen Wesen? Oder sind wir es vielleicht sogar selbst?
Was glaubst du?
Wir alle schauen mit unterschiedlichen Augen in die Welt. Jeder nimmt die Welt um sich herum anders wahr. Für den einen ist die Welt dunkel, voller Gefahren und belastend; und für andere ist sie hell, voller Freude und Leichtigkeit. Das ist jetzt natürlich etwas sehr einfach dargestellt, denn es gibt zwischen diesen beiden Extremen noch unzählige Variationen.
Doch wer oder was sorgt dafür, wie es uns im Leben geht und was uns alles passiert? Haben wir selbst Einfluss auf die Geschehnisse oder bestimmen andere und wir werden einfach nur in die jeweiligen Situationen hineingeworfen?
Ich denke, beides. Vieles kreieren wir selbst – bewusst oder unbewusst, und erleben es im Zusammenspiel mit anderen Lebewesen. Und dann gibt es noch Lebenssituationen, die scheinbar auf einer für die meisten von uns Menschen unsichtbaren, seelischen, karmischen (?) Ebene initiiert werden. Gerade wenn ich in Bereiche schaue, in denen es um Kinder geht, wenn sie z.B. krank sind oder in lebensfeindlichen Umgebungen aufwachsen, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sie ihre Lebenssituationen selbst herbeigeführt haben.
Zu welchen Anteilen die Seele des Kindes und die Bewusstseinsebene der Eltern bei der Gestaltung der jeweiligen Lebenssituation entscheidend beteiligt sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Die verschiedenen Ebenen scheinen grenzüberschreitend miteinander vernetzt zu sein, und die Zusammenhänge sind für meine Betrachtungsfähigkeit zu groß, um sie allumfassend zu sehen und zu beschreiben. Zumal es bei solchen Themen auch nie ein Entweder-oder sondern immer ein Sowohl-als-auch gibt.
Deutlich ist jedoch, und das zeigen mir auch meine eigenen Lebenserfahrungen, dass sich Lebenssituationen sehr stark verändern können. Kinder aus armen Verhältnissen können als Erwachsene Millionäre sein, Kranke können gesunden und umgekehrt. Nichts ist in Stein gemeißelt und unveränderlich. Wir selbst haben es in der Hand, wohin unsere Lebensreise geht. Selbst wenn wir in Situationen einfach hineingeworfen würden, ständen uns verschiedene Möglichkeiten zur Wahl, wie wir mit der jeweiligen Situation umgehen könnten.
Meine eigene Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass ich selbst zu großen Teilen Einfluss auf mein Leben nehme. Meine Wahrnehmung und meine Gedanken sind dabei richtungsweisend für die Gestaltung meiner Lebenssituation, des Bildes über die Menschen in meinem Umfeld und der Geschehnisse in der Welt. Wie wir in die Welt schauen, so erleben wir sie auch. Wir alle haben ganz individuelle Wahrnehmungs- und Interpretationsfilter. Diese Filter lassen uns überwiegend oder ausschließlich bestimmte Teile des Geschehens sehen, die uns dann das bestätigen, was wir in der Vergangenheit bereits erlebten. Erst dann, wenn wir die Filter wegnehmen, sind wir wieder offen für neue bisher nicht erlebte Erfahrungen.
Sehr viele Jahre meines Lebens empfand ich die Welt düster, lebensfeindlich, gefährlich und einengend. Eine Welt, in der andere über mein Leben bestimmten und sagten, was gut und was schlecht war, und was ich zu tun und zu lassen hatte. Ich war nicht in der Lage, mich in dieses System einzufügen und wählte daher den destruktiven Weg raus aus dem Leben. Bis zu einem besonderen Schlüsselerlebnis, bei dem ich so viel Liebe empfing, dass ich in all der Düsternis meiner Welt plötzlich auch das Licht sah. Und sobald ich mich dem Licht zuwandte, öffneten sich mir weitere lichtvolle Gedanken und Wege hinaus aus der Dunkelheit. Von nun an achtete ich in meinem Erleben vermehrt auf die schönen, leichten und lichtvollen Aspekte, formulierte meine Gedanken gegenüber anderen Menschen und Situationen bewusst wohlwollend und interessiert. Ich betrachtete die Menschen nicht mehr als Gefahr sondern als Wesen mit einem Herzen, denen es im Grunde wahrscheinlich ähnlich ging wie mir. Allesamt verletzte Menschen, die an Stelle von Zuwendung und Verständnis füreinander eher Mauern um sich bauten, um sich vor erneuten Verletzungen von außen zu schützen. Ich übte mich darin, hinter diese Mauern zu blicken, und erkannte im anderen immer öfter das verletzte Wesen. Inzwischen gelingt es mir sogar manchmal, mein eigenes Wesen im anderen zu erkennen.
Menschen, die uns begegnen, sind wie Spiegel unserer eigenen inneren Wesenszüge. Die Welt um uns herum ist wie ein Spiegel unserer Projektionen; unserer inneren Überzeugungen, Glaubenssätze, Prägungen, Wünsche und Ängste. Indem wir unsere inneren Bilder, Gedanken und Gefühle verändern, können wir Einfluss auf das nehmen, was wir erleben. Wir ziehen die jeweiligen Situationen geradezu in unser Leben. Soweit meine Erfahrung.
Meine Lebenssituation hat sich in den letzten fünf Jahren sehr verändert. Ich wollte mein Leben freier gestalten, raus aus der Großstadt und mehr in und mit der Natur leben, reisen, meine Grenzen erfahren und erweitern und finanziell unabhängig werden. Alles hat sich irgendwie so gefügt, dass sich bis auf die finanzielle Unabhängigkeit alle genannten Ziele erfüllt haben. Ich hatte Visionen von meinen Zielen, habe sie in Tagträumen durchlebt, habe hineingefühlt, bin mutig die erforderlichen Schritte gegangen und vieles hat sich auf „wundersame“ Weise richtig gefügt. Ich wagte den Schritt, mein sicheres Zuhause aufzugeben, verließ die Großstadt, reiste mit dem Auto durch verschiedene Länder, intensivierte dadurch auch meinen Kontakt zur Natur und öffnete mich Menschen in meinem Umfeld.
Seit bald drei Jahren lebe ich nun in einer liebevollen, bereichernden Partnerschaft, bin in der „neuen“ Familie stets willkommen, übe mich im Gemüseanbau, erfreue mich am täglichen Kontakt mit einer bunten Schar Hühner, kann mich bei Bedarf kreativ, musikalisch und auch körperlich austoben und habe weiterhin viel Freiraum, um mich selbst zu reflektieren, zu erkennen und zu entwickeln. Ich fühle mich sicher, gut versorgt, geliebt, getragen und innerlich gut geführt.
Hatte ich in den letzten Jahren einfach nur Glück im Leben oder ist das zu einem gewissen Teil mein eigenes Werk? Wenn ich meine heutige Lebenssituation mit der von vor 10 Jahren vergleiche, ist das wie Tag und Nacht. Und genauso steht es um mein Innenleben. Wo einst Dunkelheit und Angst herrschten, funkeln heute Lichter der Zuversicht, der Stärke, des Selbstvertrauens und der Liebe.
Ich glaube wieder an das Gute im Menschen und an das Gute im Leben. Das Leben ist immer für uns Menschen. Gott ist ein liebender Gott, und heute ist mir bewusst, dass dieser „Gott“ ein Aspekt meines Wesens ist und genauso auch in anderen Menschen lebt. Es ist die Fähigkeit, aus geistig-emotionalen Energien Materielles zu erschaffen. Wir tun es ständig, auch wenn wir es nicht wissen oder wahrnehmen. Darum ist es so wichtig, dass wir uns unserer unbewussten inneren Muster bewusst werden und sie verändern, falls sie uns selbst und anderen Lebewesen Leid zufügen.
Wenn ich mir eine friedvolle, gesunde, lebendige, freie Welt erschaffen möchte, richte ich meine Energie, die ich sowieso unaufhaltsam in die Welt sende, auf genau diese Eigenschaften aus. Es beginnt bei mir selbst im Umgang mit meinem Körper, meinen Gefühlen und Gedanken und setzt sich in meinen Begegnungen mit anderen Menschen, Tieren und der Natur fort. Unrat und Unordnung werden anerkennend angenommen und wertschätzend aufgeräumt, Verletzungen werden angeschaut, versorgt und können heilen, Worte und Taten sind auf Wohlwollen ausgerichtet und alle Entwicklungsschritte meiner Mitmenschen verdienen meine Anerkennung, Loyalität, mein Mitgefühl und auch die Annahme meiner Mitverantwortung, denn als das Wesen, das ich bin, bin ich mit dem, was in mein Wahrnehmungsfeld tritt, energetisch verbunden.
Was du nicht möchtest, das man dir tut, das füge auch keinem anderen zu. Oder positiv formuliert: Sei so zu anderen, wie du dir wünschst, dass andere zu dir sind. Das ist doch im Grunde ganz einfach, oder? Wenn da nur nicht die vielen unbewussten Verhaltensmuster und die zahlreichen Ablenkungen im Alltag wären, die uns Menschen zum Teil gar nicht zur Besinnung kommen lassen. Solange wir unsere unbewussten, inneren Muster nicht erkennen, reflektieren und verändern und uns immer wieder durch Angst, Zweifel und Schuld lenken lassen, erschaffen wir weiterhin eine Welt voller Zerstörung, Verletzungen, Kriege, Krankheiten und Leid. Da hilft auch kein ständiges Wünschen und Gerede von Frieden und Heilung. Wir sind aufgefordert, unsere Wünsche und Visionen jetzt zu leben – mit allem, was wir sind, und auf jeder Ebene unseres Seins.
Und wieder höre ich es leise in mir flüstern:
„Du kannst alles erschaffen, was du selbst bist.
Bringe Schritt für Schritt deinen Traum in die Wirklichkeit.
Oonas Welt wartet auf dich.“
Ja, Oonas Welt! Diese friedvolle, vielfältige, bunte, lebendige Welt erfüllt mich innerlich mit Glückseligkeit. Wie wichtig ist doch gerade in der heutigen Zeit ein Ausgleich zu der düsteren, immer mehr technisierten und automatisierten Welt, die von Anderen erschaffen wird? Jeder erschafft seine eigene Welt und teilt sie mit seinem Umfeld.
Mein Herz schlägt für eine lebendige und kraftvolle Erde, für freie Lebewesen, für Selbstbestimmtheit, für Miteinander, für Ehrlichkeit, für Vielfalt und Einzigartigkeit. Mein Herz schlägt für Oonas Welt.
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Foto: Pixabay, Alexas_Fotos (https://pixabay.com/de/photos/verschiedene-nationalitäten-kinder-1743392/)