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Vergleiche sind für mich absolute Motivationskiller.

Bevor ich etwas Neues beginne oder mich einer bestehenden Herausforderung annähere, informiere ich mich erst einmal über die Sache an sich, über Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Oft gibt es da schon jemanden, der ähnliche Ideen bzw. Probleme hatte. Ich könnte mich also daran orientieren, wie andere es gemacht haben. So erspare ich mir womöglich Fehltritte und Verluste.

Im Grunde ist es hilfreich, wenn man sich vorher informiert, die Sache durchdenkt und vernünftig plant – anstatt gleich in die nächste Dornenhecke zu rennen. Schwierig wird es aber, wenn man den Vergleichen noch eine Bewertung hinzufügt.

Dieses Bewerten ist in unseren Menschengehirnen scheinbar ziemlich fest verwachsen. Alles, was uns begegnet, wird innerhalb kürzester Zeit in gut oder schlecht eingestuft. Das ist so ein Sicherheitsding aus der Vergangenheit und kann unter Umständen über Leben und Tod entscheiden. Oh, diese eine Situation war einmal (lebens-)gefährlich. Also wird es die jetzige auch sein. Pass auf und handle entsprechend. Diese Schutzfunktion ist bis zu einem gewissen Grad sinnvoll.

Bei mir fallen allerdings ziemlich viele Situationen in die das-ist-gefährlich-Kategorie. Vor allem sind das Situationen, in denen ich auffallen könnte. Positiv auffallen ist schon schwierig, aber negativ auffallen – das ist die reinste Katastrophe.

Ich denke mal, dass es in diesem Punkt vielen Menschen so geht wie mir. Wer will schon negativ auffallen? Und wie viele Menschen stecken in diesem Ich-bin-nicht-gut-genug-Denken fest? Da fällt die Bewertung in den Vergleichen immer negativ aus zu Lasten der eigenen Person.

Egal, wohin ich schaue, ich sehe nur andere, die es besser machen. Kreativer, schneller, konsequenter, bunter, fröhlicher, strukturierter, usw. … Wer will denn da noch eine minderwertige Leistung von mir, geschweige denn Kontakt mit meiner sonderbar-verrückten Denk- und Lebensweise haben?

Ja, größtenteils betrachte ich mich und meine Leistungen tatsächlich als minderwertig.

Gerade eben ist es wieder passiert. Ich möchte dieses Blog schön gestalten und mit sinnvollen und ansprechenden Inhalten füllen. Zur Inspiration habe ich mir verschiedene andere Blogs angeschaut und schon startet das Programm.

Du wirst das niemals so hinbekommen wie andere. Außerdem hast du überhaupt keine Ahnung, wie das alles geht. Am Ende machst du dich noch strafbar, weil du irgendjemandes Rechte verletzt hast. Andere haben das gelernt, studiert, […], wissen es besser. Du bist doch viel zu blöd für so was. Vergiss es lieber ganz schnell wieder.“

Situationen wie diese gibt es tausendfach täglich. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Menschen in meinem Umfeld sehen das oftmals anders.

Das ist so paradox. Ich habe schon oft die Rückmeldung bekommen, dass ich in verschiedenen Bereichen gute Ergebnisse abliefere. Sei es beim Häkeln, Nähen, Zeichnen, Backen, Briefe formulieren und noch Einiges mehr. Den Gedanken, dass die alle unehrlich sind und das nur so sagen, nehme ich jetzt mal nicht ernst. Trotzdem – mein Fokus ist auf dieses „Ich bin schlecht“-Ding ausgerichtet.

Wie kann ich das ändern? Kann ich aufhören, ständig alles zu vergleichen und zu bewerten?

Oder hat dieses Vergleichen und Bewerten einen Sinn in unserer Welt und kann gar nicht verändert werden?

Es wäre einfach, zu sagen: „Vergleiche dich nicht mit anderen und höre auf zu bewerten. Es ist, wie es ist, und du bist, wie du bist.“ Aber käme das nicht dem gleich, einfach die Augen zu schließen?

Wie kann ich mich in der Welt orientieren und entwickeln, wenn ich keine Vergleiche anstelle oder nichts bewerte?

Wenn ich es genauer betrachte, denke ich, dass beides – Vergleichen und Bewerten – für uns Menschen wichtig ist.

Nur im Vergleich mit anderen kann ich mich selbst erkennen. Licht z.B. ist nur in der Dunkelheit sichtbar. Wir brauchen Vergleiche, um Grenzen und uns als Individuen erkennen zu können. Um unsere Einzigartigkeit erkennen zu können. Was unterscheidet mich von anderen?

Bei der Bewertung ist es schon schwieriger. Die Bewertung bringt Gefühle mit ins Spiel und schließt Interpretationen ein.

Ich beurteile etwas als gut oder schlecht, je nach dem wie ich es in der Vergangenheit erfahren habe. Bewertungen sind immer subjektiv. Sie sind mit den eigenen Glaubenssätzen verknüpft und ebenso mit Zielen, die ich erreichen möchte.

Bewertungen brauche ich auch, um etwas in meinem Verhalten korrigieren zu können. Ich muss etwas in gut/schlecht, hilfreich/blockierend etc. einordnen, um etwas in mir oder meinem Umfeld verändern zu können. Und in diesem Zusammenhang können Bewertungen sogar motivierend wirken, sofern man sich erreichbare Ziele setzt und keinen inneren Kritiker hat, der einen ständig an die eigene Unfähigkeit erinnert.

Bewertungen jedoch, die dazu dienen, sich über andere zu stellen bzw. sich oder andere zu erniedrigen, sind destruktiv.

Um das Bewerten an sich komme ich gar nicht herum. Selbst wenn ich ausschließlich meinem Gefühl folgen wollte – ganz nach dem Motto „Was sich angenehm anfühlt, wird fortgeführt.“, stelle ich bereits wieder eine Bewertung in den Raum.

Es ist meiner Meinung nach gar nicht möglich und auch nicht sinnvoll, nichts mehr zu bewerten. Ich könnte allerdings versuchen, eine Bewertung stets positiv zu formulieren. Auch in einer scheinbar negativen Situation steckt mindestens ein positiver Aspekt. Darauf könnte ich meinen Fokus lenken.

Glücklicherweise gibt es Anteile in mir, die genau das tun. Und sie glauben an die eigenen Fähigkeiten und lassen sich nicht vom inneren Kritiker verunsichern. Sonst gäbe es dieses Blog hier gar nicht.

Vergleiche sind völlig in Ordnung, wenn sie dazu dienen, mich in meiner Einzigartigkeit zu erkennen. Aber auch um mich vom Anderen inspirieren und motivieren zu lassen. Zum Beispiel wenn dieser Jemand für mich ein Vorbild ist.

Genauso wie Vergleiche haben Bewertungen ihren Platz in unserer Welt. Wenn wir sie in positiver Weise nutzen, können sie ebenfalls motivierend wirken und uns unseren Zielen näherbringen.

Für mich heißt das:

Stärke die positiven Anteile in dir und vertraue ihren Fähigkeiten.

Und schau hin, wovor dich die Anteile mit den negativen Glaubenssätze und Bewertungen schützen wollen. Auch sie wollen gesehen und angenommen werden.

So können Vergleiche in Zukunft Inspirationen statt Motivationskiller sein.


Foto: Pixabay, Comfreak (https://pixabay.com/de/yin-und-yang-feuer-wasser-hand-1947878/)

 

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